Der Bundesverband der Deutschen Apothekensoftwarehäuser (ADAS e.V.) stellt die neue AMTS-Standardschnittstelle zum sicheren Medikationsaustausch vor. Das leistungsfähige Austauschformat erhöht die Arzneimitteltherapiesicherheit durch Vernetzung von Apothekern sowie anderer Leistungserbringer

Der E-Health Gesetzentwurf der Bundesregierung sieht umfangreiche neue Regelungen vor, um den digitalen Datenaustausch zwischen den Akteuren des Gesundheitswesens voranzubringen. Dadurch soll eine Verbesserung der Patientensicherheit sowie mehr Effizient und Qualität erreicht werden. Im ARMIN Projekt in Sachsen und Thüringen werden erstmalig in großem Umfang Medikationsdaten zwischen Apotheken und Ärzten ausgetauscht. Zahlreiche Initiativen im Apotheken- und Ärzteumfeld sowie die aktuelle Berichterstattung in den Medien unterstreichen die große Bedeutung dieses Themas.

Grundlage für die sichere und zuverlässige Kommunikation zwischen den Leistungserbringern wie Ärzten, Pflegeheimen und Apotheken sind einheitliche fachliche und technische Standards. Im ARMIN Projekt hat eine gemeinsame Arbeitsgruppe der ABDA und der Apothekensoftwarehäuser den Weg für die Apothekenseite in die digitale Zukunft geebnet und gemeinsam mit den weiteren Projektpartnern auf Arzt- und Krankenkassenseite den Austausch von Medikationsdaten zwischen den Beteiligten ermöglicht.

„Neben den technischen Fragestellungen ist es vor allem die Standardisierung und Qualitätssicherung, der zum großen Teil fachlich bisher nicht einheitlichen Begriffe, die einen großen Abstimmungsaufwand zwischen den Beteiligten erfordert“, so Lars Polap (Pharmatechnik), Vorsitzender des ADAS. „Aus diesem Grund wurde bei der Spezifikation der Schnittstelle auch besonderer Wert darauf gelegt, dass etablierte Schlüsselsysteme verwendet werden, die eine unmissverständliche Berücksichtigung der in Apotheken anzuwendenden Abrechnungs- und Substitutionsregeln zulassen. Dies umfasst beispielsweise die Schlüssel des Produktverzeichnisses der IFA oder auch die des ABDA-Artikelstamms bwz. der ABDA-Datenbank der ABDATA“, ergänzt Gerhard Haas (ADG), Arbeitsgruppenleiter AMTS des ADAS.

Aufbauend auf dem ARMIN Projekt und weiteren Initiativen, hat der ADAS die AMTS Schnittstelle weiter ausgebaut, um damit vielfältige Anwendungsfälle zu ermöglichen. Bereits heute sind zahlreiche Apotheken darauf angewiesen, Medikationsdaten mit weiteren Leistungserbringern auszutauschen. In der Praxis findet dies heute meistens papierbasiert oder über proprietäre Einzelschnittstellen statt. Eine Aufhebung dieser Medienbrüche durch digitale Prozesse eröffnet enormes Potenzial sowohl zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit als auch für eine deutliche Effizienzsteigerung. Die ADAS AMTS Schnittstelle besteht aus zwei Teilen: Einer umfassenden Beschreibung der für das Medikationsmanagement erforderlichen Daten sowie einer Kommunikationsplattform zum sicheren Austausch zwischen den Softwaresystemen. „Das Design ermöglicht eine einfache und flexible Integration in bestehende und neue Abläufe bei verschiedenen Leistungserbringern“, erläutert Stephan Haux (Lauer-Fischer), AMTS Experte.

Diese Schnittstelle steht grundsätzlich allen Marktpartnern zur Verfügung, die mit Apothekendaten im Kontext Medikationen austauschen wollen. Der ADAS wird diese Schnittstelle mit Marktpartnern weiterentwickeln und sie zukünftigen Erfordernissen anpassen. Gemeinsam mit der ABDA soll sichergestellt werden, dass die Schnittstelle in die künftige Gematik Telematikinfrastruktur überführt wird und somit qualitätsgesicherte und nachhaltige Lösungen im Bereich E-Health für alle Beteiligten entstehen.

Pressekontakt ADAS:
Kathrin Behncke, Assistentin des Vorsitzenden der ADAS,
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